Montag, 27. Februar 2012

Mein Tag war besser, Meryl!

Mein erster Arbeitstag war unglaublich. Unglaublich toll.

Damit das hier nicht zu cheesy-rosarot wird, fange ich mit dem Negativen an. Damit ich mich bloß nicht an ein bestimmtes Klima gewöhne, hat es heute einfach mal den ganzen Tag wie aus Eimern geschüttet. Und es unterstützt das Selbstbewusstsein ungemein, wenn man an seinem ersten Arbeitstag komplett nass im Büro eintrifft. Und direkt in der Lobby seinen neuen Chef trifft, bevor man seine Optik wiederherstellen kann. Und dann gehört mein Arbeitsplatz auch noch zu den Wenigen im altehrwürdigen Clemenger Gebäude, der bei stärkerem Regen linksseitig komplett geflutet wird, weil das Glasdach undicht ist.

Wie ein Tag dann noch gut werden kann?
Bei den 9 o'clock news, bei denen sich die ganze Agentur versammelt, wurde ich vom CEO allen Kollegen vorgestellt. Ein wunderbares "warm welcome", dass er abschloss mit dem einzigen Satz, den er im Deutschen beherrscht: "Ich hätte gern einen Tisch für 2 am Fenster." (Eventuell ist das nur witzig, wenn man es erlebt hat und so furchtbar verliebt in diese Agentur ist wie ich.)

Zuvor hat er noch verkündet, dass die Agentur in der letzten Woche (mal wieder) 4 Preise abgeräumt hat, darunter "Best Agency of Victoria" und "Best Agency of Australia". Und, dass sie einen großen Pitch gewonnen haben. All das in einer Woche. Dafür gab es dann um 17 Uhr eine Magnum Flasche Champagner (yeah, what else!).

Von so etwas sollte man sich natürlich nicht blenden lassen, aber die Wahrheit ist: die sind nicht nur extrem erfolgreich, die sind auch extrem nett. So viele Kollegen kamen heute persönlich zu mir und haben sich vorgestellt. Ich arbeite in einem tollen Team und habe mein eigenes spannendes Projekt. Alles war perfekt für mich organisiert, vom Macbook mit allen Passwörtern, über die Türkarte bis zum portable wireless lan device. Die Agentur ist wunderschön, morgens treffen sich alle im hat shop, der kleinen inhouse coffee bar. Hier macht sich jeder seinen Kaffee selbst und nein, ich habe vorher noch nie eine Siebträgermaschine bedient. Aber einer Karriere als Home-Barista steht nun nichts mehr im Wege (außer vielleicht meine sonstigen Ambitionen).

Nach einem Start in den Tag mit selbst zubereitetem Flat White und einem Ende mit Champagner (und angenehm viel Arbeit dazwischen) habe ich wie alle anderen auch superpünktlich Feierabend gemacht und zu hause wartete die nächste Überraschung auf mich. Ein Welcome Package der Agentur mit einem Stadtführer, einer Map, Rotwein und Süßigkeiten und einer Notiz, dass sie mir einen wundervollen Start wünschen und froh sind, dass ich hier bin.

Meryl, now you know...