Mittwoch, 7. März 2012

Wer ist hier das Klischee?

Die letzten Abende habe ich die after-office-hours genutzt, um die angesagten Bars der Stadt kennen zu lernen. Allzu viele Wochenenden bleiben mir ja dafür nicht und außerdem gehen die Leute hier eh jeden Abend aus.



Ob in Bars oder im Büro, die Menschen hier teilen ein Selbstverständnis: Melbourne is so European!

Hier darf man noch rauchen, Getränke (und Essen!) bestellt man an der Bar und man (auch Mann) trinkt Wein. Kaffee trinkt man niemals to-go und schon gar nicht von irgendeiner Kette. Ketten sind überhaupt viel zu kommerziell und uninspiriert, Starbucks und McDonalds gibt es wenig und nur in den abgelegensten Straßen. Ich war auch noch nicht dort, der Gruppendruck (und die tolle Auswahl an Alternativen) ist einfach zu groß.

Alle Welt trägt Vintage, Make-up ist hier gleichbedeutend mit rotem Lippenstift, Absätze gern hoch und Rock geht vor Hose, aber nie zu sexy. Viele kleine und große Jane Birkins und Carla Brunis (vor Sarko) laufen hier durch die Straßen.

Und ich: das vermeintlich uneuropäischste Exemplar von allen.

Um meinem Umfeld einigermaßen gerecht zu werden, fahre ich eine hybride Strategie: ja zu Wein, Coffee-to-stay und häufig ausgehen, klares nein zu rotem Lippenstift und täglich hohen Absätzen.